Deutscher Urlauber wegen Grenzverletzung vor Gericht
Im Iran muss sich ab Donnerstag ein Deutscher vor Gericht verantworten. Der 52-Jährige soll Ende November zusammen mit einem französischen Segler die iranischen Hoheitsrechte in der Straße von Hormus verletzt haben.
Berlin/Teheran - Der pfälzische Tourist werde bei dem Prozess in Bandar Abbas von einem iranischen Anwalt vertreten, der sich mit derartigen Fällen gut auskenne, teilte das Auswärtige Amt in Berlin heute mit.
Der Pfälzer hatte den Franzosen während eines Urlaubs in den Vereinigten Arabischen Emiraten für einen Segeltörn in der Straße von Hormus gewonnen, bei dem sie auch angeln wollten. In dieser Gegend gibt es zahlreiche Grenzstreitigkeiten zwischen dem Iran und den Emiraten. Die deutschen Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, nachdem die Ehefrau den Pfälzer als vermisst gemeldet hatte.
Der 52-Jährige stehe in einem Privathaus unter Arrest, sagte der Berliner Außenamtssprecher. Er werde gut behandelt. Ob sich auch der Franzose bei dem Prozess in Bandar Abbas verantworten müsse, sei nicht bekannt. An dem Verfahren werde auch ein Vertreter der deutschen Botschaft in Teheran teilnehmen. Es sei nicht vorhersehbar, wie lange der Prozess dauern werde. "Die Rheinpfalz" hatte berichtet, die beiden Segler seien südlich der Insel Abu Mussa bei Dubai festgenommen worden. Nach Angaben aus Paris wusste der französische Segler nicht, dass sie sich durch Gewässer bewegten, die vom Iran beansprucht werden.