Dienstag, Februar 21, 2006

Iran: Israel-Hetze war ein "Missverständnis"


Die Israel-Hetze des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad ist dessen Außenminister Manuchehr Mottaki zufolge nur ein "Missverständnis" gewesen. Das gelte vor allem für die Äußerung, Israel müsse von der Landkarte radiert werden, sagte Mottaki vor dem Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments in Brüssel.

"Niemand kann einen Staat von der Landkarte ausradieren", sagte Mottaki. "Wie soll es möglich sein, ein Land zu beseitigen?" Ahmadinedschad habe bei seinen Äußerungen stattdessen die israelische Regierung gemeint.

"Wir halten Israel nicht für einen legitimen Staat", führte Mottaki aus. Irans Regierung sei darüber hinaus davon überzeugt, dass die Regierung in Israel "das gleiche Schicksal ereilen wird wie das Apartheidregime in Südafrika".

Ahmadinedschad hatte zuvor mit seinen umstrittenen Äußerungen internationale Empörung hervorgerufen. Er verglich die Israelis mit den Nazis, forderte, Israel von der Landkarte zu tilgen oder nach Europa zu verlegen und zweifelte den Holocaust aus.

Kritik aus Frankreich


Der französische Außenminister Dominique de Villepin bezeichnete Ahmadinedschads Äußerungen als "unwürdige Verletzung Israels, des jüdischen Volkes und der Ehre der ganzen internationalen Gemeinschaft". Frankreich werde "niemals bei der Sicherheit Israels nachlässig" sein, sagte Villepin vor dem jüdischen Dachverband CRIF in Paris.