Samstag, Februar 25, 2006

Iran, "Stütze der Stabilität!


Der amerikanische Diplomat George Ball hatte am 11. Dezember 1978 :

„Wir haben den Schah zu dem gemacht, was er nun ist", berichtete er dem damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter. „Wir haben seine Vorliebe für grandiose weltpolitische Entwürfe genährt, wir haben seine Fantasien beflügelt. Wir haben ihn so sehr zum Pfeiler unserer Interessen im Nahen Osten gemacht, dass wir von ihm abhängig sind. Jetzt zerfällt sein Regime unter dem Druck der aufgezwungenen Modernisierung, und wir haben keinerlei Alternative.“

Pahlewis Manöver aus den letzten Wochen des Jahres 1978, mit der Ernennung des Sozialdemokraten Shapur Bachtiar zum Ministerpräsidenten dem revolutionären Prozess noch den Wind aus den Segeln zu nehmen, war gründlich misslungen.

Monatelang irrte der ehemals von vielen Ländern hofierte Schah durch die Welt. 1980 starb Pahlewi an Krebs.


Schon als der Schah das Land verließ („Ich bin müde und brauche eine Pause", war seine Begründung), zeichnete sich bereits ab, dass islamische Kräfte und nicht oppositionelle Laizisten die Oberhand gewinnen würden.

Die augenfälligste Veränderung war die zunehmende Unterdrückung der Frauen: Sie mussten fortan in der Öffentlichkeit ihren Kopf verhüllen. Taten sie das nicht, liefen sie Gefahr, von bewaffneten „Revolutionswächtern“ auf offener Straße gezüchtigt zu werden. Mitglieder des alten Regimes wurden gnadenlos gejagt, es gab zahllose Hinrichtungen.

Das Land, das vom ehemaligen US-Sicherheitsberater Henry Kissinger einst als „Stütze der Stabilität“ in Mittelost bezeichnet worden war, kapselte sich rigoros vom Westen ab.