Schluss mit
Geschlechter-
Apartheid und
sexueller Gewalt
im iran!
Geschlechter-
Apartheid und
sexueller Gewalt
im iran!
Wo: Potsdamer Platz
Wann: 24. November 2007, 13.00 Uhr
Seit Beginn der Machtübernahme der Geistlichkeit 1979 im Iran sind die Frauenrechte in fast allen Bereichen der Gesellschaft eingeschränkt und der islamischen Gesetzgebung, der Scharia, untergeordnet. Zwangsverschleierung ist nur eine dieser Unterdrückungsmechanismen.
Der Kampf der Frauen gegen ihre Benachteiligung und ungleiche Geschlechterbehandlung wird, wie jegliche demokratische Widerstandsbewegung, sei es von StudentInnen, ArbeitnehmerInnen, LehrerInnen oder der ethnischen Minderheiten, vom diktatorischen Regime mit Verhaftungen und Hinrichtungen beantwortet.
Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wollen wir „Frauen gegen Fundamentalismus“ die Öffentlichkeit auf die massive Gewalt gegen iranische Frauen aufmerksam machen.
Die iranischen Frauen unterliegen diskriminierenden und unmenschlichen Sondergesetzen: So zählen etwa ihre Zeugenaussagen vor Gericht weniger als die von Männern. Um zu reisen, müssen sie die Genehmigung ihrer Ehemänner oder Väter nachweisen. Sie sind der Willkür ihrer Männer gesetzlich ausgeliefert (Polygamie, Scheidungsrecht, Sorgerecht....). Weiterhin gehören zu diesen Gesetzen die barbarische Steinigung bei Ehebruch und unerlaubten sexuellen Kontakten, die Todesstrafe für Homosexuelle, die Benachteiligung bei der Berufsausübung (z.B. keine Zulassung zum Richteramt) sowie im Erbrecht. Diese Repressalien ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche.
Zur Zeit warten im Iran 10 Frauen in den Todestrakten der Gefängnisse auf ihre Hinrichtung durch Steinigung. Die letzte Todesstrafe durch Steinigung wurde von einem islamischen Gericht am 27. September 2007 gegen eine Frau in der Stadt Mashad wegen Ehebruchs ausgesprochen. Der Mann hingegen wurde zu 100 Peitschenhieben verurteilt. Eine dieser 10 Frauen, Frau Mokarameh Ebrahimi, ist in unmittelbarer Gefahr gesteinigt zu werden.
Die immer häufiger gefällten Urteile und Vollstreckungen von Steinigungen im Iran werden in der deutschen Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Lassen sie uns gemeinsam die Vollstreckung der Steinigungen gegen diese Frauen verhindern.Mit dem Druck der Weltöffentlichkeit kann nicht nur die grausame und menschenverachtende Strafe durch Steinigung, sondern auch die Todesstrafe selbst abgeschafft werden.
Trotz der massiven Unterdrückung der Frauen ist der Widerstand der Frauen im Iran groß. Sie brauchen aber dringend unsere Solidarität.
Die Frauen, die sich für Gleichberechtigung und Demokratie im Iran einsetzen, werden festgenommen und gefoltert. In den Gefängnissen wird Vergewaltigung von Frauenrechtlerinnen als Foltermittel eingesetzt.
Wir „Frauen gegen Fundamentalismus“, kämpfen für die Selbstbestimmungsrechte der Frauen in all ihren Lebensbereichen, gegen staatliche und häusliche Gewalt an Frauen, gegen die Todesstrafe und insbesondere gegen die Hinrichtungen der Jugendlichen.
Es lebe die Frauensolidarität!
Schluss mit der Entrechtung der Frauen im iran!
Schluss mit der Zwangs-verschleierung im Iran!
Schluss mit den Repressionen gegen Frauen im Iran!
Einige Beispiele:
Allein 35000 Verhaftungen von Frauen wegen des Verstoßes gegen die islamischen Kleidervorschriften im Frühling und im Sommer 2007.
Eine junge Ärztin, Zahra Bani Ameri, wurde in einem Gefängnis im Oktober 2007 in der Stadt Hamedan ermordet. Das Regime behauptet, dass sie sich im Gefängnis das Leben genommen habe, ihre Familie allerdings dementiert das. Der Grund ihrer Verhaftung war ein Treffen mit ihrem Freund im Park.
Verurteilung der Frauenaktivistin Delaram Ali am 4.11.2007 zu 2,5 Jahren Haft und 10 Peitschenhieben, weil sie bei der Kampagne „1 Million Unterschriften für die Gleichberechtigung der Frauen im Iran“ mitwirkte.
Verhaftung der Frauenrechtlerin Roonak Saffarzadeh, weil sie bei der Kampagne „1 Million Unterschriften für die Gleichberechtigung der Frauen im Iran“ mitwirkte.
Verhaftung der Frauenrechtlerin Hana Abdi in der Stadt Sanandaj am 6.11.2007.
Schluss mit den Repressionen gegen Frauen im iran!
Schluss mit Steinigung und hinrichtung im iran!
In der Islamischen Republik Iran wird die Todesstrafe auch gegen Minderjährige verhängt, was ein Verstoß gegen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes ist. Die Mädchen sind ab dem 9. Lebensjahr und Jungen ab dem 15. Lebensjahr strafmündig.
So wurde die 16jährige Atefeh Radjabi wegen unehelicher sexueller Beziehung in der Stadt Naka am 15.8.2004 hingerichtet.
Derzeit sitzen 71 Jugendliche in den Todestrakten der Gefängnisse im Iran.
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Frauen gegen Fundamentalismus Berlin-November 2007
Kontakt:
Handy: +49/160-93438217
frauengegenfundamentalismus@yahoo.de