Iran gibt nicht auf:
Im Atomstreit mit der internationalen Gemeinschaft zeigt Teheran auch nach der Vorlage eines neuen Angebotes keine Bereitschaft, der Forderung des Westens nach Aufgabe seines Programms zu Urananreicherung nachzukommen. EU-Chefdiplomat Javier Solana hatte der Führung in Teheran am Samstag den neuen Vorschlag übergeben, der unter anderem eine Zusammenarbeit beim Bau von Leichtwasserreaktoren und bei der Entsorgung nuklearen Abfalls vorsieht. Teheran wies die daran gekoppelte Forderung nach Beendigung des Programms zur Anreicherung von Uran jedoch erneut zurück. Sein Land bestehe auf seinem "legitimen (nuklearen) Recht", sagte Außenminister Manuchehr Mottaki.
Solana hatte vor seiner Abreise nach Teheran ein "großzügiges und umfassendes Angebot" der fünf Vetomächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschlands in Aussicht gestellt. Das von der internationalen Gemeinschaft geschnürte Paket bietet Teheran auch eine Zusammenarbeit auf den Feldern zivile Luftfahrt, Landwirtschaft und Erziehung an. Darüber hinaus wäre die EU nach den Worten Solanas im Falle der Einstellung der Urananreicherung bereit zu einer "völligen Normalisierung" der Beziehungen zu Teheran.
Der Westen fürchtet die Atombombe
Der iranische Regierungssprecher Gholam Hossein Elham hatte zuvor im staatlichen Fernsehen erklärt, sein Land werde den Vorschlag zurückweisen, sollte er die Forderung nach Einstellung seines Urananreicherungsprogramms enthalten. Die iranische Führung bestreitet, das angereicherte Uran nicht nur für friedliche Zwecke nutzen zu wollen. Die Führung in Teheran wird vom Westen verdächtigt, eine Atombombe entwickeln zu wollen. Derzeit wird über eine Verschärfung der bisher erfolglosen Sanktionen gegen den Iran diskutiert.
US-Präsident George W. Bush bezeichnete das iranische Beharren auf der Urananreicherung als "enttäuschend". Bei einem Besuch in Paris sagte Bush, die iranische Führung manövriere ihr Volk weiter in die Isolation.Bush hat mehrfach eine militärische Option nicht ausgeschlossen, falls sich der Iran weiter den Forderungen der internationalen Gemeinschaft verweigere.